Haben Sie schon eine? Ich spreche von der digitalen Glaskugel! So ein Ding also, mit dem man schon heute erfährt, was morgen passiert? Nein?! Dann wird es wohl höchste Zeit! Predictive Maintenance ist das Zauberwort, das nicht nur die Herzen aller Produktionsplaner höherschlagen lässt.
Wie jeden Samstag machte auch der letzte bei mir leider keine Ausnahme. Die Wäsche stapelte sich mal wieder, und wie immer hoffte ich, dass unsere doch schon etwas betagtere Waschmaschine auch dieses Mal ihren Dienst nicht verweigert. Ich weiß, dass dieser Tag nicht mehr allzu fern sein kann, aber es wäre klasse, es vorher genau zu wissen. Überschwemmungen im Keller sind nicht so meine Sache …
Zwischendurch ruft der kleine Hunger die Kellertreppe herunter. Mein Sohn fragt mich, was es zum Mittagessen geben wird. Ich habe keine Ahnung! Zum Einkaufen bin ich heute noch nicht gekommen. Ich überlege, was wir noch vorrätig haben. Es läuft am Ende wohl doch wieder auf Nudeln hinaus. Kann mir nicht mal jemand mit tollen Vorschlägen unter die Arme greifen? Und vielleicht auch gleich einkaufen gehen? Nur so eine Idee.
Aber mal die Hausarbeitsunlust beiseite. Rechtzeitig Bescheid wissen, bevor ein Gerät kaputtgeht oder eine Information bekommen, wenn Vorräte sich dem Ende zuneigen, das würde ganz bestimmt viel Aufwand, Unmut und unnötigen Ärger vermeiden. Und Geld sparen. Denn man müsste nur in das kleine Ersatzteil investieren, anstatt in eine Neuanschaffung nach dem Totalcrash.
Smarte Haushaltsgeräte liegen ja im Trend. Die Hersteller beglücken uns mittlerweile mit Staubsauger-Robotern, Mährobotern, vernetzten Kühlschränken, Apps für Heizungs-, Lüftungs- und Lichtsteuerung, Sprachassistenten für Handys oder gleich das ganze Haus. Die unterschiedlichsten Geräte können heute schon in perfekter Abstimmung zusammenarbeiten. Leider nicht bei mir. Ich erledige heute meinen Einkauf noch mit Stift und Zettel.
Bei unseren Kindern wird das schon anders aussehen. Hier setze ich auf Calliope. Um dieser neuen digitalen Welt gewachsen zu sein, müssen wir unsere Kleinen gut vorbereiten. Heutige Grundschüler werden auf einen vollkommen veränderten Arbeitsmarkt treffen, umgeben von smarten Geräten, die sie im Zweifel nicht verstehen. Calliope ist eine Miniplatine, die ab 2017 deutschen Schülern ab der dritten Klasse zu Verfügung gestellt werden soll. Sie sollen verstehen, wie Computer funktionieren, sie nicht nur bedienen können. Daran führt über kurz oder lang aus meiner Sicht kein Weg vorbei.
Vorbeugen statt heilen
Aber ich schweife ab. Schon immer spielte die Wartung von Geräten und Maschinen eine wichtige Rolle. In Zukunftsszenarien soll dies nun voll automatisiert erfolgen. In der Industrie 4.0 wird die vorausschauende Wartung – Predictive Maintenance – Wirklichkeit. Agieren statt reagieren ist nun das Credo. Unternehmen sind so in der Lage, mögliche Defekte an Anlagen vor deren tatsächlichem Eintreten zu erkennen und zu beheben oder sogar zu verhindern. Sensoren überwachen die Maschinen permanent und registrieren Abweichungen in Temperatur, Vibration oder Druck. Diese Daten werden engmaschig ausgewertet und mit anderen wichtigen Aspekten abgeglichen, z.B. Wetterdaten. Bei Defekten an Windkraftanlagen ist dies beispielsweise ein besonders wichtiger Faktor.
Es gilt, teure Reparaturen oder Ausfälle zu vermeiden. Im Zuge der Predictive Maintenance ist es wichtig, Daten digital zu erfassen, sie zu analysieren und darauf basierend Vorhersagen für wahrscheinlich eintretende Ereignisse zu treffen. Eine Kernkompetenz der Industrie 4.0.
Wenn ich so darüber nachdenke, hat Predictive Maintenance dann doch nicht so viel mit einer Glaskugel gemeinsam. Sie liefert im Gegenteil sogar handfeste Fakten zu einem sehr frühen Zeitpunkt. Das ist Gold wert!
Meine Waschmaschine war übrigens auch dieses Mal wieder brav und hat die Wäsche erledigt. Obwohl es sicher interessant wäre, dem netten Servicemann an der Tür zu erklären, dass meine Waschmaschine dringend einen neuen Abwasserschlauch benötigt, weil der bald zu 99% kaputt gehen wird. Aber ob es den Servicemann noch geben wird, wenn meine Waschmaschinen irgendwann einmal so schlau ist, Defekte anzukündigen? Oder ob ich dann per Datenbrillen-Anleitung selbst zum Schraubschlüssel werde greifen müssen? Am Ende werde ich gar keine Wäsche mehr zu waschen brauchen …
Als ich aus dem Keller wieder in die Wohnung komme, gibt es schließlich doch noch eine Überraschung. Mein Mann hat einen Rezeptvorschlag für das heutige Mittagessen. Und hat ihn auch schon umgesetzt. Na also, geht doch!
Ihre Heike Wilson
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