Vom kleinen Unternehmer bis zum weltweit operierenden Konzern – die unter dem Begriff „Digitalisierung“ zusammengefassten Technologien und Trends sind in aller Munde. Cloud Computing, künstliche Intelligenz und Mobile Services können aber nur allzu leicht zu Stolpersteinen werden.
Immer engere Vernetzung und sich rasant verändernde Märkte zwingen Unternehmen, sich neue Prozesse für eine digitalisierte Umwelt zu überlegen und umzusetzen.
Doch wie setzt man „Digitalisierung“ wirklich um? Muss alles digitalisiert werden? Welche Prozesse muss ich digitalisieren? Muss ich die Cloud verwenden? Korrekte Antworten auf diese Fragen können ohne genauere Analyse ihres Unternehmens nicht gegeben werden. Allerdings kann die Frage: „Welche Stolpersteine gibt es am Weg zum digitalen Unternehmen?“ beantwortet werden:
1. Keine Struktur und Strategie
Bevor ihr Unternehmen in blinden Aktionismus ausbricht und vereinzelte Insellösungen schafft, sollten sie eingreifen und strategische Ziele setzen. Gerade in dieser Phase können im weiteren Verlauf der Digitalisierung ihres Unternehmens Ressourcen wieder eingespart werden. Stellen sie sich vor, jede Abteilung, jeder Bereich, jedes Team ihres Unternehmens setzt auf andere Technologien, Anbieter, Programme. Selbst in ihrem Unternehmen wird die Vernetzung nicht funktionieren und damit auch nicht die Vernetzung ihrer Produkte. Was uns zum Stolperstein Nummer 2 bringt.
2. Inselspringen oder Gemeinsam statt einsam
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen am Ende Ihres Digitalisierungs-Projekts die Systeme optimal zusammenarbeiten. Wurde etwa durch das Fehlen einer Digitalisierungsstrategie überall Insellösungen erarbeitet, werden mehr Probleme geschaffen als behoben. Da auch Wartungsverträge immer wichtiger werden, können keine Synergieeffekte erreicht werden, im Gegenteil, Ihre IT-Mannschaft wird vollauf damit beschäftigt sein, nach Updates der verschiedenen Systeme diese wieder zur Kooperation zu überreden. Was auch wiederum die Zufriedenheit Ihrer IT-Abteilung und Mitarbeiter nicht steigert. Was uns nahtlos zum Stolperstein Nummer 3 führt.
3. An einem Strang ziehen
Digitalisierung bedeutet Veränderung. Veränderung, die nicht von jedem willkommen geheißen wird. Schließlich befürchten viele, Opfer der Digitalisierung zu werden und als Mitarbeiter auf der Strecke zu bleiben. Wenn – wie vor allem in größeren Unternehmen – Bereichsdenken und politische Spielereien dazukommen, werden Ihre Mitarbeiter nicht an einem Strang ziehen, sondern versuchen, sich oder die jeweils anderen Bereiche/Abteilungen auszubooten. Hier muss ein Umdenken eingeleitet werden, allerdings wird gerade in diesem Punkt (neutrale) Unterstützung von extern benötigt. Sonst wird sich nicht das vernünftigste Vorgehen durchsetzen, sondern jenes, hinter dem die unternehmenspolitisch gewichtigeren Persönlichkeiten stehen. Leider wird dabei auf Stolperstein Nummer 4 vergessen.
4. Am Ende zählt der Anwender
Egal wie schön die Powerpoints sind oder wie stolz man auf die neuen Prozesse ist: Auf eines darf nicht vergessen werden – auf den Kunden. Wenn ein Fehler auftritt ist es dem Kunden gleich, wer dafür verantwortlich ist. Es ist dem Kunden gleich, dass die umständliche Oberflächenbedienung ein Minimalkompromiss aus unternehmensinternen Diskussionen sowie der Abbildung von Bestellprozessen ist. Er zahlt – sowohl mit Geld als auch Daten und will die bestmögliche Gegenleistung. Ausreden interessieren ihn nicht, und auch nicht, was für ein Unternehmen einfacher und leichter umzusetzen ist. Der Kunde will einwandfrei funktionierende, einfach zu bedienende, schnelle und sichere Software. Was uns zum nächsten Stolperstein bringt:
5. Rosinenpicken
Digitalisierung hat nicht nur Vorteile. Doch wer meint, sich nur die Rosinen aus dem Kuchen der Digitalisierung picken zu können, der irrt sich. So verdrängen Unternehmen oft die Tatsache, dass die Digitalisierung förmlich nach neuen Arbeitsformen ruft. Wer etwa von seinen Mitarbeitern möchte, dass sie sich jederzeit in die Systeme einloggen und Fehler beheben können, muss ihnen auch gewisse Freiheiten erlauben. Arbeit von zu Hause etwa. Womit wiederrum neue Technologien verbunden sind gleichermaßen ein Umdenken des Managements, das in vielen Branchen Heimarbeit als nicht kontrollierbar und ineffizient ansieht. Und zu meinen, der Kunde werde selbst dann beim eigenen Unternehmen bestellen, wenn der Konkurrenzshop einfacher, schneller und sicherer ist, der irrt. Dabei wird die Entscheidung den billigsten Anbieter als Partner auszuwählen ebenso zum Risiko, wie Einsparungen bei Test und Qualitätssicherung. So sind wir bereits beim nächsten Stolperstein:
6. Verzicht auf Test und Qualitätssicherung
Das Wort „Team“ bedeutet auch im Zeitalter der Digitalisierung nicht „Toll, ein anderer macht´s“. Werden Partnerschaften eingegangen, so darf im eigenen Unternehmen nicht auf die Qualitätssicherung und den Test der eigenen Produkte verzichtet werden. Ganz im Gegenteil: Die zunehmende Vernetzung bedingt einen verstärkten Fokus auf End-to-End-Test mit einem immer komplexer werdenden Verbund aus Hard- und Software.
Im Vorfeld ist sicherzustellen, dass der unternehmensinterne Verbund funktioniert, um in einem weiteren Schritt ohne Ressourcenverschwendung das Gesamt-Konglomerat zu testen. Wer meint, dass dies die Aufgabe von jemand anderen sei, der lebt gefährlich und riskiert den Unternehmenserfolg.
Digitalisierung ist nicht einfach und viele Unternehmen, gerade in Österreich und Deutschland, scheuen noch davor zurück. Doch wer auch in Zukunft weiterhin am Markt bestehen will, muss den Schritt in die Digitalisierung wagen.
„Born-Digital“-Unternehmen wie Facebook, Amazon und CO haben es natürlich einfacher, dennoch besteht für klassische Unternehmen kein Grund zur Sorge – solange sie den rechtzeitigen Umstieg nicht verpassen.
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