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„Biotechnologie im Bergbau“ in der Ukraine

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Forschungsgarten.

Von 2013 bis 2018 hatte es, ebenfalls mit DAAD-Förderung, einen intensiven Austausch mit der dortigen Technischen Universität gegeben. Zu Beginn der Zusammenarbeit hatten die Freiberger Biowissenschaftler Prof. Hermann Heilmeier und Michael Schlömann Vorlesungen über neue Biotechnologien im Bergbau gehalten, die dann von den ukrainischen Dozenten übernommen und weiterentwickelt worden waren. Zudem waren in den Jahren 2015 und 2016  jeweils 6 Bachelor- und Master-Studenten aus der Ukraine zu Studienaufenthalten in der sächsischen Bergstadt. „Zwei Masterarbeiten sind gerade mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen worden“, berichtet Projektkoordinator Prof. Hermann Heilmeier. „Bei der Verteidigung war ich per Skype zugeschaltet und habe mitgeprüft.“ 

Bei der jetzigen Tagung wird das breite Feld der biologischen Forschung im Bereich Bergbau vorgestellt und diskutiert. So präsentiert Prof. Hermann Heilmeier sein „Phytomining“-Projekt „Phalaris II“. Hierbei geht es um den Anbau von Rohrglanzgras, das die Fähigkeit hat, das Element Germanium aus dem Boden aufzunehmen und zu speichern. „Dies ist interessant, weil es sich hier um einen wichtigen Rohstoff für die Halbleitertechnik handelt“, erläutert Prof. Heilmeier. „Leider sind die Konzentrationen zurzeit noch nicht ausreichend für eine wirtschaftliche Verwertung. Daran forschen wir noch, indem wir zum Beispiel unterschiedliche Sorten verwenden oder den Boden entsprechend präparieren.“ Ebenso werden Versuche mit den ebenfalls strategisch wichtigen Seltenen Erden durchgeführt. Da sie als Katalysatoren und für Permanentmagnete in der Umwelttechnologie eingesetzt werden, handelt es sich um strategisch wichtige Stoffe, die nicht nur aus Afrika oder Asien exportiert werden sollen, sondern nach Möglichkeit auch im eigenen Land gewonnen werden sollten. 

Interessant sei die Zusammenarbeit mit der Ukraine auch, weil hier riesige Anbauflächen zur Verfügung stehen. Ebenfalls genutzt werden auch Flächen in der näheren Umgebung in Freiberg. 

Ein weiterer Ansatz ist die Rekultivierung kontaminierter Böden, wie sie auch in der Ukraine in der Nähe des Tschernobyl-Reaktors und in der Umgebung von Kohlekraftwerken zu finden sind. Hier werden Pflanzen einerseits zum umweltfreundlichen Entgiften des Bodens eingesetzt, andererseits enthalten diese Böden und Kraftwerksaschen oft auch hohe Konzentrationen an den strategischen Rohstoffen für eine biologische Gewinnung. 

An der Kooperation mit der ukrainischen Universität sind auch Prof. Carsten Drebenstedt, Professur für Bergbau – Tagebau, und Prof. Michael Schlömann, Leiter des Instituts für Biowissenschaften, beteiligt. 

Weitere Informationen: http://tu-freiberg.de/fakultaet2/bio/forschung 


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