
Damit will die TU Bergakademie Freiberg Chemie-Studentinnen und –studenten auf die digitalisierte Produktion in der Industrie 4.0 vorbereiten.
Anhand von variierenden Betriebsparametern können die Studierenden das Betriebsverhalten einer Destillation sowie einer Extraktion unter unterschiedlichen Bedingungen ermitteln. Das Besondere an dem neuen Versuchsstand ist die Nähe zur betrieblichen Praxis in der Industrie betriebener Apparate. Die neuen Praktikumsanlagen verfügen über ein Prozessleitsystem (PLS), das es erlaubt, die Apparate auch ferngesteuert zu fahren, so wie es im industriellen Alltag über die Leitwarten geschieht. Internationale Studierende können über ein englischsprachiges, webbasiertes Remote-Control-System den Versuchsablauf programmieren, den Versuchsstand steuern und die Durchführung online verfolgen.
Desweiteren erfolgt eine simultane Messdatenerfassung, -verarbeitung und -speicherung. Die Steuerung kann aus den Computerräumen der Universität, aber auch von einem externen Platz über das Internet ausgeführt werden. Dies eröffnet nicht nur die Möglichkeit zur Einbindung in E-Learning-Kurse, sondern ermöglicht es auch Schwangeren und Eltern, an chemischen Praktikumsversuchen teilzunehmen. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Anlage komplett in Glas ausgeführt ist. Hierdurch können die Vorgänge in den Versuchsständen über eine Webcam via Livestream in Echtzeit verfolgt werden.
Beide Versuchsstände wurden durch den Hochschulpakt im Rahmen des Vorhabens „Steigerung und Sicherung des Studienerfolgs“ und durch Steuermittel auf Basis des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes ("Inklusion an Hochschulen") finanziert.
Weitere Informationen: www.tu-freiberg.de/tag-der-chemie