
Insgesamt 17 Studenten und Wissenschaftler starten am 2. September für zwei Wochen zur diesjährigen Feldforschung am Vulkan Panarea. Im Gegensatz zu Stromboli und Vulcano befinden sich die vulkanischen Aktivitäten von Panarea unter der Wasseroberfläche des Mittelmeeres und erfordern somit den Einsatz von Tauchern.
„Die Studenten sind ein Jahr lang an der Universität auf diesen Einsatz vorbereitet worden, und müssen nun zeigen, dass sie in der Lage sind, in Wassertiefen von bis zu 25 Metern, unterschiedlichste Aufgaben zu lösen“, erklärt der wissenschaftliche Leiter des Scientific Diving Centers der TU Bergakademie Freiberg, Prof. Broder J. Merkel. Dazu gehören das Messen von Temperaturen (bis 135 Grad Celcius) und des Wärmeflusses am Meeresboden, die Quantifizierung des am Meeresboden ausströmenden Gases und Probennahmen von ausströmenden Fluiden. Andere Studenten werden Proben von extremophilen Mikroorganismen einsammeln. Extremophile sind Lebewesen, die unter extremen Bedingungen vorkommen, welche durch hohe Temperaturen und saure pH-Werte gekennzeichnet sind. Eine weitere Gruppe von Studenten wird sich mit der Bildung von Erzen aus den hydrothermalen Lösungen befassen. In einem Feldlabor messen sie bestimmte Parameter sofort nach der Probenahme und stabilisieren diese für den Transport in die Freiberger Labore.
Ziel der Forschung am submarinen Vulkan Panarea ist es, die Prozesse besser zu verstehen und Verfahren und Parameter für ein Frühwarnsystem für Vulkanausbrüche und Erdbeben in Italien zu erarbeiten – ein hochaktuelles und überaus relevantes Thema, wie zuletzt in der Nacht zum 24. August durch das Erdbeben in Zentralitalien wieder ins Gedächtnis gerufen wurde. Der Grund für die Erdbeben in Italien liegt in der geologischen Situation des Landes. Es liegt auf der Grenze zwischen zwei Kontinentalplatten. Die Afrikanische Platte taucht unter die Eurasische, wodurch sich immer wieder Spannungen aufbauen, die sich dann in Form von Erdbeben entladen.